Evangelische Kirchengemeinden Leun und Tiefenbach

Evangelische Kirche Leun

Das Gebäude

Die Evangelische Kirche liegt dominierend über Leun und ist umgeben von der Friedhofsmauer, die Teil der alten Leuner Stadtbefestigung war.

Die Kirche besitzt einen gotischen Westturm (aus dem 14. Jahrhundert) mit hohem, spitzem Helm (vermutlich aus dem späten 16. Jahrhundert). Darüber zwei Wehrgeschosse mit Scharten. Das obere ursprüngliche Wehrgeschoss wurde durch ein Kreuzgewölbe abgedeckt.

Daran schließt sich das mittelalterliche Schiff (vermutlich Ende des 16. Jahrhunderts) mit südlichem, spätgotisches Querhaus mit dem Sandsteinfenster.

Die L-förmige Empore entstand 1597 bzw. 1612 und wurde 1972 umgebaut. Der kreuzgratgewölbte Chor weist die für diese Gegend häufigere Diamantquaderbemalung (um 1600) in den Laibungen von Triumpfbogen und Fenstern auf.


Die Bürgy Orgel

Die Orgel wurde 1807 bis 1808 von Philipp Heinrich und Johann Georg Bürgy, Bad Homburg, gebaut. Gestiftet wurde sie von Johann Heinrich Schweizer.

Ende 2008 wurde die 200jährige Bürgy-Orgel restauriert und erstrahlt jetzt in neuem Glanz.

Mehr über die Orgel können Sie im Orgelbüchlein nachlesen.

Hier können Sie mal hineinhören, wie die Orgel klingt. Der Kantor Michael Klein hat viele Aufnahmen erstellt, die Sie hier anhören können.


Taufstein und Taufschale

Der Taufstein (gestiftet von Familie Adolf Hofmann) besteht aus einer Säule aus heimischen Basalt.

Auf der Vorderseite wurden Symbole der Taufe (nach Lukas 3,21-22) eingearbeitet: Die Andeutung des Wassers in Wellenform sowie der herabkommende Heilige Geist in Form einer Taube. Oben in die exakt geschliffene Mulde passt die alte Leuner Taufschale, die 1714 renoviert wurde, mit lateinischer Inschrift mit folgendem Wortlaut „Diese Vase, bestimmt zum Gebrauch der Heiligen Taufe, hat der Johann Philip Baygard von Gottes Gnaden bestallter Pfarrer in Leun dafür gesorgt, dass sie renoviert wurde.“ In einer zweiten lateinischen Inschrift wurden zehn Buchstaben hervorgehoben, die nach altem Brauch die Jahreszahl 1714 in römischen Zahlen ergibt. Die versteckten Jahreszahl lautet „Das Blut Jesu hat alle Sünden weggewischt“ (1. Joh 1,7).


Die Kanzel

Die Kanzel stammt aus der erstenHälfte des 17. Jahrhunderts.

Die Intarsienfüllungen sind aus einem ehemaligen Stollenschrank des Grafen zu Braunfels.

Die Motive sind Jagdszenen die sich an orientalischen Vorbildern orientierten.